Luftgitarrenkunstpädagogik

LuftgitarrenkunstpädagogikManifest der Luftgitarrenkunstpädagogik
Luftgitarrenkunstpädagogik ist frei. Luftgitarrenkunstpädagogik ist live. Luftgitarrenkunstpädagogik ist transparent, für alle offensichtlich. Luftgitarrenkunstpädagogik ist real und in situ improvisiert, zugleich ist sie sorgfältig geplant und inszeniert. Luftgitarrenkunstpädagogik hat kein greifbares Ergebnis oder Ende. Der Fokus liegt auf dem Prozess. Luftgitarrenkunstpädagog_innen wissen nicht immer, was aus dem Prozess entstehen wird. Aber ein bisschen Luftgitarre spielen kann jede/r. Luftgitarrenkunstpädagogik meint: Nicht alle sollen das gleiche machen müssen.
Es gibt auch Luftschlagzeug. Wir wollen jammen. Lasst uns eine Band sein. 
Luftgitarrenkunstpädagogik erfordert gute Luftgitarrenkunstpädagog_innen. Luftgitarrespieler_innen sind Kunstpädagog_innen. Kunstpädagog_innen sind Luftgitarrespieler_innen. Wir müssen in eine neue Richtung gehen. Die Richtung muss noch bestimmt werden. Luftgitarrenkunstpädagogik könnte sein, dass wir mit Begriffen operieren, die gar nicht richtig definiert sind.
Luftgitarrespielen ist Kunst ist Kunstpädagogik.
Von: Sarina Abram, Jenny Bejm, Emma Bensel, Mona Dasbach, Sarah Kalisch, Katharina Loh, Luise Menne, Sandra Schwamborn, Jakob Sponholz, Samantha Piechaczek, Gino Ula; 2015
(Zum Plakat)

Seminar: Luftgitarrenkunstpädagogik.
Positionen der Kunstpädagogik zwischen Kunst, Bild und Popkultur
an der Universität zu Köln, Institut für Kunst & Kunsttheorie.
Was hat Luftgitarrespielen mit Kunstpädagogik zu tun?
 Die Metapher des Luftgitarrespielens wird gerne dann benutzt, wenn der Vorwurf im Raum steht, Inhalte aus der Luft zu greifen, nicht gehaltvoll zu sein oder schlichtweg etwas zu imitieren, ohne dabei selbst „etwas“ (in diesem Falle: Töne) zu erzeugen.
Doch ist Luftgitarrespielen mehr als nur der Nachvollzug einer kulturellen Technik innerhalb der Popkultur. Es ist eine ästhetische Praxis. Da werden weltweite Wettbewerbe ausgetragen, Programm choreografiert, Kostüme entworfen und als Musical aufgeführt. „Die Luftgitarre ist als Reaktion auf kollektiv erfahrbare Musik entstanden, sie ist Ausdruck von Teilhabe an der Rockkultur und sie funktioniert nur als Feedback in einem Regelkreis von ästhetischer Produktion und Rezeption (…)“ schreibt Matthias Mertens 2009. Durch den (scheinbaren) Nachvollzug von Technik und Pose einer Gitarristin /eines Gitarristen kann weit mehr als bloßes Imitieren sein. Vor diesem Hintergrund soll im Seminar die didaktische Figur des „Vormachen – Nachmachen“ in der Kunstpädagogik erörtert werden. Nicht zuletzt wird dabei die Frage nach möglichen Inhalten von Kunstunterricht aufgeworfen.

Zur internen Seite des Seminars.

Literatur: 
*Air Guitar World Championship
*Jan Fischer (Hg.): Air Guitar Heroes. Vom Spielen der Luftgitarre. Blumenkamp, Salzhemmendorf, 2012.
*Pierangelo Maset: Über die Rolle der Kunstvermittlung und der Kunst-Lehre bei der Fortsetzung der Kunst . In: Thomas Kaestle (Hg.): Wo ist die Kunst? Zur Geographie von Schnittstellen, Bielefeld 2004
*Matthias Mertens: Medienästhetische Überlegungen zur Luftgitarre. In: Rolf Nohr (Hg.): Metal Matters. Heavy Metal als Kultur und Welt. Lit Verlag, Münster 2011.
*Vormachen – Nachmachen. Kunst+Unterricht Heft 190/März 1995. Friedrich Verlag, Seelze.

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